Sonntag, 14. Oktober 2007

Laguna Quilotoa 12.-13.10.07








Unser letzter Ausflug kam ganz anders als geplant und war ziemlich wild, ein kleines Abenteuer, Ecuador live oder so.
Da Freitag Feiertag war, hatten Maria und ich geplant 3 Tage in der Quilotoa Loop zu verbringen und wandern zu gehen. Voller Vorfreude auf das im Reisefuehrer so gemuetlich beschriebene Hostal mit warmen Duschen, leckerem Essen und Kaffee sassen wir im Bus Richtung Latacunga. Es sind ziemlich viele Leute eingestiegen und staendig kam jemand durch um irgendwas zu verkaufen. Wir hatten jeder unsere Rucksaecke auf dem Sitz neben uns. Irgendein Typ hat zu Maria gesagt, dass sie rueberrutschen soll. Waehrend ich zu ihr geschaut habe, hat ein anderer das obere Fach von meiner Kraxe aufgemacht. Als Maria mir zuruft, hat der andere Kerl auch schon ihr Fach offen. Dann waren sie blitzschnell verschwunden. Zum Glueck hatten wir nichts oben drin, aber der Schreck sass uns ganz schoen in den Knochen!
Latacunga ist ein ziemlich haesslicher Industrieort und als wir ankamen hat es auch noch in Stroemen geregnet. Nach Chugchilán, wo wir von dort aus hin wollten, fuhr kein Bus mehr und weit und breit gab es auch kein Taxi. Kurzentschlossen haben wir dann den naechsten Bus nach Quilotoa genommen. Er war sehr voll, ausser uns keine Touristen, nur Indígenas in traditioneller Kleidung und mit Hueten. Sie haben uns angeschaut und wir haben immer wieder versucht, zu erraten, was sie da wohl essen. Die Fahrt ging immer weiter die Berge hinauf. Es gab bald nur noch vereinzelt ain paar Haeuser und der Buss wurde immer leerer. Nach ca. 2 Stunden sagte uns der Bustyp, dass wir jetzt in Quilotoa waeren. Wir sind, immer noch bei stroemendem Regen, ausgestiegen und konnten es nicht glauben: irgendwo in den Bergen, 10 Haeuser, davon 3 Hostals, die von Indígenafamilien betrieben werden, 2 kleine Laeden sonst nichts! Verzweifelt haben wir uns erkundigt, ob wir irgendwie noch nach Chugchilán in unser schoenes Hostal kommen koennten. Aber bei dem Wetter und der nahenden Daemmerung wollte uns keiner mehr so richtig fahren und wenn, dann nur fuer 30,-! In dem Moment kam ein Paearchen aus Frankreich in das Hostal in dem wir gerade standen. Sie erzaehlten uns, dass sie die Nacht auch dort bleiben und am naechsten morgen um die Lagune wandern wuerden. Sie waren wirklich sehr nett und somit setzten wir uns mit einer heissen Schokolade zu ihnen an den kleinen Ofen und haben gequatscht, den ersten Schock verarbeitet. Auf dem Speiseplan stand eigentlich Meerschweinchen, aber wir haben dann doch Huehnchen bekommen und das Essen war gar nicht mal schlecht. Danach ging es auch schon ins Bett, denn wir wollten ja am naechsten morgen frueh raus. Die Zimmer waren jenseits von "einfach" oder "rustikal", aber wir hatten ja keine Wahl. Es war furchtbar kalt. Maria und ich haben zusammen, in unseren kompletten Klamotten, mit sechs Decken und mit einem kleinen Ofen im Zimmer geschlafen. An Duschen war gar nicht zu denken, denn das Wasser war zum Gesichtwaschen schon fast zu eisig. Puenktlich 5.45 Uhr (da wir nicht in den Regen kommen wollten) sind wir dann mit den zwei Franzosen losgewandert. Auf 4000m Hoehe ging es kleine Pfade entweder steil bergauf oder steil bergab, manchmal mussten wir auf Felsen klettern. Es war so anstrengend. Mum und Papa - nochmal vielen Dank fuer die Wanderschuhe! Wir haben die ganze Runde in nur 4 Stunden geschafft und waren dann alle ziemlich stolz auf uns! Die Aussicht war schon beeindruckend. Danach gab es Fruehstueck fuer uns und hinten auf einem Pickup ging es dann wieder den Berg hinunter, schliesslich mit dem Bus zurueck in die Zivilisation. Zur Belohnung bin ich mit Maria in Quito noch richtig schoen essen gegangen :-).
Das ganze war wirklich ein Erlebnis. Haette ich vorher gewusst wie alles so kommt, haette ich es sicher nicht gemacht, aber so bin ich ganz schoen an meine Grenzen gekommen. Mir fehlen hier auch wieder mal die Worte, um alles genauso zu beschreiben, wie es auch wirklich war. Aber die Fotos kommen noch!
PS. Im Hintergrund sieht man die schneebedeckten Spitzen vom Cotopaxi.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mensch Caro, ich bin mächtig stolz auf Dich. Toll wie Ihr in der Höhe gewandert und geklettert seid (und vor allem so zeitig). Bleib trotzdem weiter schön vorsichtig. Gruß mum